Multitasking - jederzeit und überall!

Früher gab es Superman, jetzt gibt es die "Multitasker", die sogenannten Wunderwuzzis, die gleichzeitig mehrere Dinge tun können. Das sind dann Menschen die auf der Straße entlanggehen, nebenbei auf das Smartphone blicken und schnell eine E-Mail schreiben. Oder Autofahrer, die den Fuß auf dem Gaspedal halten und gleichzeitig die neusten Meldungen auf Facebook checken.

 

Wir haben uns schon alle an solche Straßenszenen gewöhnt, außer es passieren dann Unfälle, immerhin geht jeder zehnte Autounfall auf die Handy-Nutzung am Steuer.

 

Der technische Fortschritt und die Entwicklung mobiler Geräte hat es möglich gemacht. Der Mensch kann von überall Kommunikation führen und mit Smartphones jederzeit Nachrichten, Musik und Videos abrufen. Da wird dann fleißig nach Herzenslust gechattet, geliked, gebloggt und gemailt - und das idealerweise 24 Stunden am Tag! 

 

Auch in der Wohnung ist Multitasking bereits eine reine Familienaktivität. Da liegen Laptops, Smartphones und Tablets auf dem Sofa, zur Parallelnutzung von TV und Online. Dann kämpfen der First Screen (Fernsehen) gegen den Second Screen (Smartphone & Tablets) um die Vorherschaft der Aufmerksamkeit des Publikums.

 

3,7 Geräte nutzt der moderne Mensch im Durchschnitt und das mindestens 12 Stunden lang am Tag.  Super Multitasker können das auch 24 Stunden und sind die ganze Zeit connected, z.B. mit einem Kontrollarmband, welches den Schlafrythmus protokolliert. Multitasker können eben zwischen mehreren Aktivitäten jonglieren und das sogar im Schlaf!

 

 

Mittlerweile müssen auch Arbeitnehmer Multitasking-Fähigkeiten aufzeigen, denn die Anforderungen in der Arbeitswelt werden größer, auch durch die vielen Einsparungen am Personal, wodurch die Kapazitäten geringer werden. Um die Arbeitsflut irgendwie zu bewältigen, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist, werden öfters bei Jobangeboten Multitasking-Fähigkeiten verlangt: 

 

Das Problem bei der Sache liegt darin, dass Multitasking eine Illusion ist und die sogenannte Multitasking-Fähigkeit des Gehirns ein Mythos. Warum? Weil Menschen nur über 2 Gehirnhälften verfügen, wodurch max. 2 Aufgaben gleichzeitig bewältigen werden können. Den Menschen fehlt eine dritte Hirnhälfte und damit auch die Fähigkeit drei Aufgaben fehlerfrei und problemlos zu erledigen. Multitasking ist somit unproduktiv, denn eine Sache wird dann gut erledigt, wenn man sich auf diese alleine konzentriert. Außerdem verfügen wir Menschen über eine begrenzte Kapazität für die Informationsverarbeitung. 

 

Durch die Reizüberflutung und den damit verbundenen Stress kämpfen Multitasker mit folgenden Problemen: 

 

  • Aufmerksamkeitsstörung
  • erhöhter Stress
  • Verringerung der Arbeitsproduktivität
  • Verschlechterung der Denkleistung
  • Übellaunigkeit
  • Aggressivität

 

Da wir durch das Smartphone ständig online sind, werden wir täglich von einer Datenflut überschüttet. Hier kommt es permanent zu Reizüberflutungen und wir vergessen, dass neue Gedanken erst entstehen können, wenn das Gehirn in Ruhe denken kann. Auch die Aufteilung von Aufmerksamkeit ist für das menschliche Gehirn anstrengend und belastet den Menschen. 

 

Multitasking fördert Stress und kann sogar zum Burn Out führen. In einer Welt, in der alles immer schneller gehen muss, die Datenflut ständig zunimmt und Menschen mehrere Sachen gleichzeitig erledigen wollen, verlieren wir an Lebensqualität. Menschen fühlen sich ausgebrannt und erschöpft und begegnen ihren Mitmenschen oberflächlich.

 

Hier wird es für uns Menschen wieder wichtig mehr Ruhe zu gewinnen und die Prioritäten im Leben neu zu setzen. Sich wieder den wichtigen Dingen des Lebens zuwenden und mit allen Sinnen bei einer Sache sein. Ein gutes Gespräch mit einem Familienmitglied führen, ein Buch lesen, oder die Natur genießen, ohne  dabei ständig auf das Smartphone zu klotzen. 

 

Wie bei allen Sachen hängt es von der Dossierung ab, denn ohne Mobile geht es heutzutage auch nicht mehr, aber übertreiben muss man es im Leben auch nicht....

 

mehr lesen 0 Kommentare

MOOC - die neueste Entwicklung im E-Learning Bereich

Die Abkürzung MOOC steht für "Massive Open Online Course" und ist die neue Bildungsrevolution aus den USA. 

 

M steht für Massive (für eine hohe Teilnehmerzahl)

O steht für Open (freier Zugang für jeden Menschen, ortsunabhänigig und zeitunabhängig)

O steht für Online (freier Zugang über das Netz)

C steht für Course (Lehrveranstaltung in die man zu jeder Zeit einsteigen kann)

 

Dieser Trend bzw. Hype, je nachdem wie man es bennen möchte, schwappt auch langsam nach Deutschland und Österreich über. Gefragt sind das Tablet und nicht mehr Kreide und Tafel. MOOCs sind Onlinekurse, die Wissen über Videos vermitteln, Lesematerial bereitstellen und Foren für die Lernenden bereitstellen. 

 

Durch diese neue Art des Lernens werden Universitäten zu einem lebendigen Ort des Austausches. Hochschulen kommen auf diese Weise mit Talenten leichter in Kontakt, denn warum soll nur jemand sein Potential ausschöpfen können, der irgendwelche Tests besteht? 

 

Zu fast allen Themen finden sich im Internet frei verfügbare und interaktive Online-Kurse. Die Richtung ist ganz klar, es geht um eine barrierefreie Bildung. Das Wissen soll möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden und Wissen soll nicht nur ein Privileg der Besserverdienenden sein. Der digitale Wandel ermöglicht gerade im Bildungsbereich für alle Menschen unendliche Möglichkeiten der Wissensvermittlung.

 

Das Internet macht es möglich und Mobile ist noch ein zusätzlicher Treiber. MOOC-Teilnehmer können jederzeit online sein und sich während des Kurses weiterhelfen und zwar im Austausch in Foren, oder in Form eines speziellen Hashtags auf Twitter, oder in einer Facebook-Gruppe. Hier gibt es eine Unzahl an Möglichkeiten. Hinzu kommt noch, dass viele Teilnehmer von MOOCs im Berufsleben stehen und dadurch wertvollen Input weitergeben können.

 

Die MOOC-Teilnehmer erhalten auch die Möglichkeit Zusatzleistungen (z.B. Coachings) zu buchen, oder weiterführende Literatur zu erwerben, wodurch sich für die Bildungseinrichtungen neue Geschäftsmodelle eröffnen. Für Zertifikate werden in der Regel um die 100 Euro verlangt, aber prinzipiell ist ein MOOC ohne Kosten verbunden! 

 

Wie steht es nun um die Qualität? Natürlich, ein MOOC kann zur Zeit keine Eliteuniversität ersetzen, wo es besonders um kritisches Denken und Persönlichkeitsbildung geht, aber MOOCs sind eine gute Alternative zu den Massenhochschulen, wo oft der Einzelne untergeht. Die Qualität von MOOCs steigt ständig und Teilnehmer setzen mit einem MOOC im  Lebenslauf das richtige Signal an zukünftige Arbeitgeber.

 

Zur Zeit gibt es jedoch noch das Problem, dass MOOCs eine hohe Abbrecherquote aufweisen. Der Grund dafür liegt vorwiegend an Teilnehmern, die nie ernsthaft den Abschluss eines Kurses in Erwägung gezogen haben, sondern nur die ersten Lektionen verfolgen wollten.

 

Das Internet bietet auf jeden Fall die Chance das Informationen weit verbreitet werden. Unser Bildungssystem wird nun durch die Digitalisierung ebenfalls revolutioniert , denn jeder Mensch soll die Möglichkeit vorfinden, um sein Potential zeitgerecht auszuschöpfen. MOOCs werden die Strukturen der Hochschulausbildung verändern und  dadurch das Zusammenwachsen von Universitäten und der freien Wirtschaft beschleunigen. Es wird auch nicht mehr lange dauern, dass bestimmte Online Open Courses für bestimmte Studiengänge anerkannt werden. 

 

Es ist daher zu hoffen, dass MOOCs weiterhin unabhängig von kommerziellen Interessen durchgeführt werden und die Menschen in aller Welt davon profitieren können, denn die Welt braucht viel mehr Forscher, Wissenschaftler, Kreative und Künstler.

 

Hier eine Übersicht einiger MOOC-Anbieter:

 

Khan Academy

 

openSAP

 

Coursera

 

Udacity

 

iversity   (deutschsprachig)

 

canvas Network

 

FutureLearn

 

saylor.org

 

World Mentoring Academy

 

openHPI   (deutschsprachig)

 

iMooX   (deutschsprachig)

 

2 Kommentare