re:publica - IN TO WILD - Tag 3

Unglaublich wie schnell 3 Tage vergehen können, auf der re:publica ist das möglich! Als leichten Einstieg in den Tag gab es ein "Journalismus-Start-Up-Quartett" mit Martin Giesler und Jannis Kucharz

  • Watson:  Onlinezeitung aus der Schweiz
  • Flipboard: soziale Nachrichten-App
  • circa: Zeit sparen und kurze Nachrichten konsumieren
  • The Intercept: ein Edward Snowden Medium
  • ampp3d: gutes Image für den Mirror, mit Fakten-Häppchen
  • Vox: ein Beispiel für Native Advertising
  • Know More: Landkarten & Statistiken, aus dem Hause der Washington Post

Dann gab es ein Making of re:publica U-Bahn-TV & Reader. Zusammen mit einer medienübergreifenden Kooperation wurden von der Deutschen Journalistenschule (DJS), der Self-Publishing-Plattform epubli und dem "Berliner Fenster" die Highlights der Konferenz festgehalten. 

 

Das re:publica eBook gabe es jeweils am nächsten Tag für einige Stunden gratis zum Download und kann nun gegen eine geringe Bezahlung auf allen gängigen eBook Shops gekauft werden.  

 

Der Vorteile von Self-Publishing liegen klar auf der Hand:

  • Flexibler Umfang
  • Schnelle Umsetzung
  • Kreative Freiheit
  • Attraktive Honorare (liegt bei ca. 60%)
  • Unabhängigkeit 

Bildmedien der Zukunft und wie sie unser Bild der Welt verändern. Ein Bild ist ein visuelles Phänomen und eine Möglichkeit etwas sichtbar zu machen. Bilder sind Teil unseres Denkens und schaffen Ordnung in unsere Denkwelt . Der Mensch ist ein Bilder machendes Wesen. Bildträger sind mobil (Beispiel Gemälde und dann Revolution Fotografie). Wenn man ein Bild betrachtet, blickt man durch ein Fenster in eine andere Welt. 

Digitalkameras unterscheiden sich in der Form kaum von Kameras aus vergangenen Tagen. In der digitalen Fotografie werden erst jetzt die großen Potentiale genutzt, auch werden mehr Daten aus einem Bild herausgeholt. Bilder sind immer ein Schein, der Bildraum und Realraum verschmelzen. Steve Jobs sagt: "It's like some intermediate things have been removed and stripped away. And, is it hte direct action? Is it the fact youcan move it all araound? I don't know. It's all these things plus other things which I don't understand yet. But there's something about it that's magical." Demnächst soll ja Amazon ein Smartphone präsentieren, mit 3D-Gesten- und Eye-Tracking-Bedienung. Wir Menschen erzeugen täglich Unmengen an Bildern, man kann von einem richtigen Bilder-Tsunami sprechen. Die große Frage, die wir uns stellen sollten, was wir Menschen mit unseren Bildern machen? Was bedeutet es 320 Millionen Augen zu haben? Was passiert mit den Bildern die Großteils auf Servern in den USA liegen? Wie werden diese Bilder gedeutet? Innere Bilder macht sich der Mensch aus äußern Bildern. Das Bild bestimmt unser Denken und es ist wichtig, was mit Bildern passiert! Wir müssen mitwirken wohin die Reise der Technologie geht. Bilddaten sind "besondere Daten"! 

Roboterjournalismus: Automatisierung verändert den Journalismus. Jetzt heißt es noch, wie ein Roboter einem Journalisten dienen kann. Irgendwann werden sich die Sklaven erheben, denn ein Roboter ist ein Sklave. Ein Roboter-Journalismus erscheint auf jeden Fall besser, als ein Automaten-Journalismus. Mutter aller Roboter-Journalisten ist das "Intilligent Infomation Laboratory". Weiteres Beispiel für Roboter-Journalismus ist ai "Automated Insights" und aexea

Maschinen kenne bereits z.B. Fußball-Spielregeln und produzieren dann relativ schnell Statistiken und einen Spielbericht. Dabei werden sämtliche Archive durchforst und alle verfügbaren Daten verwendet. Selbst Sprecher beim Radio werden sicherlich in naher Zukunft automatisiert. Buchempfehlungen sind die Bücher "The Data Journalism Handbook", "Arbeitsfrei" und  "The Second Machine Age". Ein weiteres Beispiel ist das US-Wirtschaftmagazin Quartz, das digital erscheint und speziell für die digitale Erscheinungsform entwickelt wurde. Algorithmen im Journalismus, die nicht automatisierbar sind:

  • Reportagen
  • Investigationen
  • Interviews
  • Kommentare
  • Glossen
  • Feuilletonstücke

Auf Quartz kann man sich auch erkundigen, ob der Job von der Automatisierung gefährdet ist: "Is your job at risk from robot labor?" Die Robotergesetze von Isaac Asimov lauten:

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen - es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Eigentlich sollte ein Presse-Ausweis für Roboter verlangt werden. Es wird auf den Presse Kodex hingewiesen:

  • Ziffer 2 - Sorgfalt: Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätige Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen.

 

 

Dann durfte noch Lorenzo Tural Osorio die Denkweisen der Kinder und angehenden Jugendlichen vorstellen. Botschaft an alle Eltern: "Lasst die Kinder im Netz einfach machen!"

 

 

Im Netz steigt der Bedarf nach zeitlich begrenzten Inhalten. Boeing hat ein Smartphone mit dem schlichten Namen "Black" vorgestellt, mit einem digitalen Selbszerstörungsmodus. Urban Dictionary erklärt 

Slang-Ausdrücke oder Neologismen, Phrasen und Namen in englischer Sprache, die häufig in anderen Nachschlagewerken nicht auftauchen. Danah Boyd kritisiert besonders Facebook, siehe auch "Facebook privacy settings". 

 

efemr kann man seinen Tweets ein Ablaufdatum verschaffen. limittr hilft bei der Selbstzerstörung von Publikationen im Netz und politwoops.de bringt wieder alle gelöschten Tweets von Politikern zum Vorschein. 

 

 

Warum Menschen das Netz (oder Teile davon) nicht nutzen? Viel hat sich im Netz geändert, es ist ein Weg von der Rezeption zur Partizipation. Gründe für eine Nicht-Beteiligung im Netz:

  • Zeitressourcen
  • Diskussionsniveau
  • Journalisten nehmen "normale" Menschen nicht ernst

Der Lurker, so bezeichnet man einen passiven, nur lesenden Teilnehmer im Netz. Es stellt sich die Frage, ob mehr Publikumsbeteiligung im Netz auch besseren Journalismus hervorruft. Der soziale Druck in der Gesellschaft auf die sogenannten "Digital Outsiders" steigt. Über das Internet sind Bildungsstand der User auch leicht zu erfahren. In den Medien wird vermehrt über Netz-Aussteiger berichtet. Wenn man sich nicht an die Medien-Etikette hält, besteht die Gefahr von Ausschluss. 

 

Verpassen wir durch Smartphones den Rest unseres Lebens? Menschen blicken andauernd in ihr Smartphone und haben keine Zeit mehr und verpassen so viele schöne Dinge im Leben. Die Haltung mit dem gesenkten Kopf ist von dem geständigen Sünder bekannt und selbst mit einer Unmenge an Facebook-Freunden wirkt es dann so, als hätte man keinen einzigen Freund. Ein Video fordert uns auf sich wieder zu erheben!  

 

 

Und so enden 3 spannende Tage, mit großartigen Vorträgen und einer besondern Stimmung unter allen Teilnehmern. Die Kommunikationsbranche verändert sich, aber die digitale Gesellschaft kann positiven Einfluss ausüben, für eine bessere Zukunft. Ob der Weg dorthin erfolgreich verläuft werden wir 2015 in Berlin erfahren. 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0